1973 – 1989
1973
Gunar Barthel lernt die Künstler Thomas Ranft und Dagmar Ranft-Schinke kennen.
1973-1978
Gunar Barthel studiert in Leipzig Germanistik und Literaturwissenschaft.
Kunstbegegnungen
Er fährt oft nach Karl-Marx-Stadt zu seiner Mutter und zu den Veranstaltungen der Künstlergruppe und Produzentengalerie CLARA MOSCH in Adelsberg, der galerie oben, des Clubs der Intelligenz ‚Pablo Neruda‘.
Erste Beobachtungsberichte der STASI zu Gunar Barthel in Leipzig
"...seine Wohung hat er verrueckt eingerichtet...an den Fenstern hat er keine Gardinen... der B. hat eine Mutter, sie macht einen flotten Eindruck...B. koennte ein Student sein oder ein Kuenstler, er sucht keinen Kontakt.... Er hat eine Schreibmaschine und schreibt sehr viel. B. selbst hat verlauten lassen, dass er viel schreiben muesse... Aus Anlass von Staatsfeiertagen flaggte er nicht..."
(Wohngebietsermittlung Leipzig vom 27.12.1978 – aus den STASI-Akten).
1976
Gunar Barthel lernt Gregor-Torsten Schade kennen.
1977-1982
CLARA MOSCH
Der Gruppenname ist ein Akronym aus den Namen der Gründungsmitglieder Carlfriedrich Claus, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Michael Morgner, GT Schade /Kozik
Der Name ist Programm. 5 Individualisten finden sich für 5 Jahre zu einer Künstlergruppe mit eigener Produzentengalerie zusammen. Stilistisch gibt es keine Gemeinsamkeiten. Viel wichtiger ist, ein Gegengewicht zum staatlich reglementierten Kunstbetrieb zu bilden.
Zudem zeigt man in der Galerie CLARA MOSCH nicht nur eigene Werke, sondern immer wieder Ausstellungen befreundeter Künstler: z.B. Gerhard Altenbourg, Klaus Hähner-Springmühl, Max Uhlig.
Thomas Ranft ist der wesentliche Promoter.
Es entstehen:
(die heute gesuchten) originalgrafischen Plakate (26),
Kataloge meist mit originalgrafischen Beigaben (5)
Editionen (8 Einzelgrafiken und 6 Mappenwerke),
und die legendären Postkarten von RALF-RAINER WASSE.
Ralf-Rainer Wasse
Der Fotograf Ralf-Rainer WASSE ist der wichtigste Dokumentarist der Gruppe, er schafft ein höchst eigenständiges Oevre, das einen wesentlichen Beitrag zur künstlerischen Fotografie in der DDR darstellt.
Fotomontage von Ralf-Rainer WASSE: Zeichnung + Porträt an von Carlfriedrich Claus, Originalfotoabzug, Auflage 35, verso signiert von Claus + Wasse, 1982 (Archiv Renate Barthel).
1977
Neruda-Club Musik-Performance
Gunar Barthel lernt Klaus Hähner-Springmühl im Neruda-Club kennen. Die Musik-Performance steigert sich zu einem Trommel Happening, bei dem immer mehr Besucher mitmachen.
„… ein Künstler gerät ausser Kontrolle, ein Saal gerät ausser Kontrolle, die Kontrolle gerät ausser Kontrolle“
(Peter Guttmann)
1978
im November lernt Gunar Barthel Carlfriedrich Claus kennen.
Die Intensität, Konzequenz und Radikalität dieser beiden Künstler-Existenzen (Claus + Hähner-Springmühl) beeindruckt Barthel so sehr, dass der Entschluß reift, nach dem Studium in diese damals
„… so hochaktive künstlerische Unruheprovinz am Fuße des Erzgebirges vorzustoßen.“
(P. Guttmann)
1979
galerie oben
galerie oben – Künstlerischer Leiter und Sekretär
Im April wird Gunar Barthel als künstlerischer Leiter und Sekretär der Genossenschaft Bildender Künstler KUNST DER ZEIT galerie oben eingestellt.
(Vorstand u.a. Uwe Bullmann, Hans Brockhage, Michael Morgner, Thomas Ranft, Dieter Netzker, Gerld Sippel, Ralph Siebenborn).
Unanbhängigkeit der galerie oben
Die galerie oben ist eine der wenigen vom Staatlichen Kunsthandel der DDR ökonomisch unabhängige, selbstverwaltete Galerie.
Nur so kann sie die Ausstellungen, Kataloge und Mittwochveranstaltungen eigenverantwortlich finanzieren. (Allerdings benötigen sämtliche Publikationen eine sog. ‚Druckgenehmigung‘, die durch geschicktes Lavieren von Gunar Barthel in den meisten Fällen auch erteilt wird).
1980
Erster Katalog der galerie oben
Ausstellung mit Gregor-Torsten Schade, (der erste Katalog der galerie oben wird von Gunar Barthel herausgegeben).
Gunar Barthel öffnet das Profil der galerie oben im Sinne eines
Gesamtkunstkonzepts für intermediäre, grenzüberschreitende Kunstformen.
galerie oben – Forum nonkonformer Kunst der DDR
Durch Performances, Happenings, Kunst- und Musikaktionen, Ausstellungen, Editionen, Publikationen, Auktionen, Kunstprojekte, Werkstatttage, Pleinairs, Symposien, Künstlerfeste sowie die wöchentlich stattfindenden Mittwochsveranstaltungen (u.a. experimentelle Musik, Avantgardefilme, Theateraktionen) wird die galerie oben zu einem Forum nonkonformer Kunst in der DDR.
Erweiterung
Die Künstlerliste wird über die Bezirksgrenzen hinaus erweitert. Erstmals werden Kataloge (mit beigelegter Vorzugsausgabe) herausgegeben, das Editions- und Subskriptionsprogramm wird von Gunar Barthel erheblich ausgeweitet.
Die Mittwochveranstaltungen
jeden Mittwoch 19.30 Uhr
(stark gekürzte Auswahl):
1979
Carlfriedrich Claus führt in die Gedankenwelt seiner Arbeiten ein + Uschi Brüning und ihre neue Gruppe + Peter-Hille-Abend + „Der erste deutsche Herbstsalon 1913“
1980
Der Künstler Klaus Hähner-Springmühl wird vorgestellt + Staatstheater Dresden „Guten Morgen, du Schöne“ + „Kurt Tucholsky“ – Berliner Ensemble + Valerij Scherstjanoi spricht über Kubofuturismus
1981
Dr. Wasser über Pablo Picasso + Rolf Staeck über Klaus Staeck und eigene Arbeiten + Rudolf Mayer über Hermann Glöckner + Experimentelle Filme und Mail-Art von Robert Rehfeldt + Lesung Erich Arendt + Animationsfilme von Lutz Dammbeck + Glatzkopf-Happening- Berghäuslerabend mit Thomas Ranft + GT Kozik
1982
Dr. Daniltschenko über Russische Avantgarde bis 1917 + „Kunst als Produktivkraft“ – Aktion I + II, Hans-Joachim Schulze, Hartwig Ebersbach u.a. + Filmavantgarde der 20-er Jahre + „Der Tod des Einzelnen“, Musik-Aktion aus missa nigra von Friedrich Schenker + Jazz in der Galerie: Uwe Kropinski + Conny Bauer + Ernst Ludwig Petrowski-Sextett + Dr. Klaus Werner über Neue Tendenzen in der Malerei Westeuropas
1983
Der Künstler Erich-Wolfgang Hartzsch wird vorgestellt + Dr. Diether Schmidt über Alberto Giacometti + Dr. Christa Grimm über Peter Weiss als Maler + Experimentalfilme (Kunstpostkarten-Übermalungen) von STRAWALDE + Konzert Barbara Thalheim + „Vexierbild“ – Elke Erb liest neue Texte + Dr. Andrea Hünecke über „Der Blaue Reiter“
1984
FINE – improvisierte Musik + Experimentelle Malerfilme von Andreas Dress und Helge Leiberg + Dr. Diether Schmidt: Der Futurismus + „sa-um / visuelle Texte“ – Rudolf Mayer und Carlfriedrich Claus stellen Alain Arias-Mission, Christian Dotrement, Ilse und Pierre Garnier, Arigo Lora Totino, Franz Mon, Shohachiro Takahashi vor + Dr. Wasser über Giorgio de Chirico, Max Ernst und Rene Magritte + Poesie der russischen und sowjetischen Avantgarde von 1906 bis heute
1985
STRAWALDE Film über Hermann Glöckner + Zum Werk von Le Corbusier + „Kunstvermittlung und Kunstkritik in den Medien“ + „Grenzungen – über synästhetische Kunstformen“ + Experimentelle Poesie und Manifeste im russischen und italienischen Futurismus + Fotografie der 70er und 80er Jahre – Gabriele Muschter und Dr. Klaus Werner + Lesung Volker Braun
1986
Lesung Kerstin Hensel + Barbara Köhler
+ MailArt – Robert Rehfeldt in Aktion
1987
Performance von Klaus Hähner-Springmühl „Unsere Heimat“ (Silke Dikomey Liedschleife) + Florian Merkel wird vorgestellt + Franz Kafka „Bericht für eine Akademie“ + Konkrete Poesie und Lautpoesie von Jandl bis Huckauf – Valerij Scherstjanoi + Dr. Klaus Werner über DADA + Conny Bauer „Raumprojekt“ und Olaf Wegewitz über „muspilli“ + Claus Löser stellt neue Filme von EW Hartzsch und Via Lewandowsky vor + Winterreise mit Gunther Emmerlich und Günther „Baby“ Sommer
1981
Gerhard Altenbourg
Gerhard Altenbourg – Arbeiten aus 3 Jahrzehnten
Es erscheint ein Katalog der galerie oben (mit Texten von Gerhard Altenbourg). Als Vorzugsausgabe entsteht die erste Kaltnadelradierung im Oevre, gedruckt von Thomas Ranft.
Die galerie oben zeigt Unikate (Zeichnungen und Mischtechniken) und in der Galerie CLARA MOSCH werden parallel dazu die Druckgrafiken von Gerhard Altenbourg gezeigt.
Thomas Ranft führt Gerhard Altenbourg in die Technik des Tiefdrucks ein. Zukünftig werden alle Kaltnadelarbeiten von Gerhard Altenbourg in enger Kooperation mit Thomas Ranft realisiert.
Ausbürgerung A.R. Pencks
Gunar Barthel besucht zusammen mit Thomas Ranft den Künstler A.R. Penck kurz vor seiner Ausreise und erwirbt zahlreiche Arbeiten.
Die Pleinairs
Die Pleinairs werden in den Jahren zwischen 1975 und 1987 organisiert.
Zum Malen im Freien wurden sie allerdings weniger genutzt, wenn auch gelegentlich. Es waren eher kollektive Ereignisse von übersprudelnder Spontanität. Die täglich wechselnden Sieger der täglich neuaufgelegten Redeschlachten hießen Eberhard Göschel, Klaus Hähner-Springmühl, Michael Morgner, Thomas Ranft, Claus Weidensdorfer, Max Uhlig, Steffen Volmer … Der Teilnehmerkreis blieb im harten Kern derselbe…. An der Ostsee und in Thüringen wurden die Ideen für jene Provokationen ausgeheckt, die in Karl-Marx-Stadt und anderswo gezündet wurden.
(G. Barthel)
Folgende Künstler nehmen an den Pleinairs teil:
Wolfgang E. Biedermann, Manfred Butzmann, Lutz Dammbeck, Dieter Goltzsche,Eberhard Göschel, Klaus Hähner-Springmühl, Wolfgang Leber, Harald Metzkes, Michael Morgner, Rolf Münzer, Nuria Quevedo, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Robert Rehfeldt, Gregor-Torsten Schade, Wolfram Scheffler, Klaus Staeck, Rolf Staek, Max Uhlig, Hans Vent, Steffen Volmer, Ralf-Rainer Wasse, Claus Weidensdorfer, Werner Wittig:
1977 – Leussow
1979 – Gager/Rügen
1981 – Gallenthin
1982 – Groß-Zicker/Ruegen
1983 – Tabarz
1983 – Gager/Rügen
1984 – Wernigerode
1986 – Kolkwitz bei Rudolstadt
1988 – Juliusruh/Rügen
Eine der wichtigsten Kunstaktionen Morgners
Eine der wichtigsten Kunstaktionen des Künstlers Michael Morgner findet 1981 in Gallenthin statt:
M. überschreitet See bei Gallenthin (Organisation und Realisation Gunar Barthel und Dr. Klaus Werner). Werner erhält aus der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR eine der ersten tragbaren Videokameras und filmt die Kunstaktion von Michael Morgner.
(Diese geschmuggelte Kamera ist einer der Gründe, weshalb Dr. Klaus Werner kurz darauf aus seiner Position als Leiter der Galerie Arkade in Berlin entlassen wird).
M. überschreitet des See bei Gallenthin
Dr. Klaus Werner schreibt im Katalog zu der Aktion ‚M. überschreitet des See bei Gallenthin‘ (+Mappe mit 5 überzeichneten Serigrafien)
"Sein moderner Pessimismus ist dabei nicht der gespielte exitus...Am Schopf zieht er sich selbst heraus... Die grafischen Blaetter der Folge... entstanden nach Standbildern einer Videoaufnahme im September 1981. Der See war ein ca. 400 Quadratmeter grosser Teich oestlich der Strasse von Bad Kleinen nach Gallenthin. Hartes Kopieren verschiedener Zwischenaufnahmen auf Spezialfilm ergaben die Vorlagen für den Siebdruck. Spaeter ueberzeichnete MORGNER die Drucke mit Lavagen (abgestrahlte Tuschpinselzeichnungen), um die obsessionellen Signale seiner Aktion zu verstaerken... Nach dem Tape 'Achtung Aufnahme' vom 1. 2. 1980 (EP-Galerie Berlin) und vor der Veranstaltungsaufzeichnung von Ichs Apokalyptus mit W. Th. Roesler, H. Ebersbach, H. J. Schulze vom 16. 3. 1982 (Klubhaus der Gewerkschaften, Leipzig) war es die zweite Videoarbeit, die ein Kuenstler der DDR gestaltet hat."
Gunar Barthel aus Katalogtext
"Morgner sucht einfachste Formen und Formeln für Existenz. Dies geschieht selbst auf die Gefahr (oder den Gewinn), daß Spuren zur sichtbaren Realitaet verwischt werden ... Expandierende grafische Zeichen werden erfunden, beunruhigende Dunkelzonen beanspruchen Flaechen, in die strenge, auf ihr grafisches Koepergeruest reduzierte Figuren eingelagert sind. Bedrohung und Behauptung koennten die allgemeinsten Schluesselwoerter heißen... schon die Buhnen als fruehe Anzeichen für Widerstand, die Artisten, die nicht abgesichert den Balanceakt wagen. Der Schreitende ist das ...kraftvollste Zeichen des sich-Behauptens."
Dr. Klaus Werner über die Pleinairs:
"... Es gab noch nicht die Pleinairroutine ... Die meisten waren in einem Alter, wo der Fortgang des Oevres noch auf Massnahmen beruhte, auf solidarischen Ideen, kollektiven Tätigkeiten... Natürlich legten wir Wert auf Kulisse... Aber Landschaft war nur Angebot, Hintergrund oder Medium. ... So gab es regelmäßig innerhalb eines Pleinairs die Sektion der eigentlichen Pleinairisten, der Staffelei-Maler, die frühmorgens auszogen und abends unter der Last der Sonne und der mit Farbe bedeckten Leinwände gebeugt einliefen, jener also, die das Erbe Turners, der Barbizonisten ernst nahmen. Und es gab Konzeptionisten und Plaenemacher, Waldbarbeiter, aus-dem-Auto-heraus Zeichner, Selbstdarsteller. Der leicht ironische Wettbewerb zwischen - Malern - und - Künstlern - war der beliebteste Gesprächsstoff der Pleinairs. Die Hauptaufgabe der Organisation bestand im Grunde darin, dass von beiden Spezies genügend und genügend gute Protagonisten zugegen waren..."
Zusammenarbeit mit Dr. Klaus Werner
Dr. Klaus Werner unterstützt Gunar Barthel in den Anfangsjahren. Es gibt Zusammenarbeit bei verschiedenen Projekten, Pleinairs, Katalogen und Ausstellungen:
Die beiden großen Fotografieausstellungen:
1984
„Künstler fotografieren – fotografierte Künstler“
1986
„Junge Fotografen der achtziger Jahre“
(In Kooperation mit der Galerie Mitte Dresden, Galerieleiterin Gabriele Muschter; jeweils mit einem Katalog).
1982
Hartwig Ebersbach
Gunar Barthel realisiert die erste kommerzielle Ausstellung, während der Ausstellung performance + Musikaktion- missa nigra – mit Friedrich Schenker und der Gruppe Neue Musik.
(Gunar Barthel erwirbt ‚Selbstbildnis‘ von H.Ebersbach, in den neunziger Jahren Verkauf in die Sammlung der Ostdeutschen Sparkasse).
Seit 1982 unternimmt Gunar Barthel mehrere Atelierbesuche bei Hermann Glöckner im Künstlerhaus in der Pillnitzer-Landstrasse Dresden und erwirbt zahlreiche Arbeiten.
Erste Edition von Carlfriedrich Claus
Gunar Barthel realisiert die erste Edition von Carlfriedrich Claus für die galerie oben:
„Konjunktionen – Einheit und Kampf der Gegensätze in Landschaft, bezogen auf das kommunistische Zukunftsproblem Naturalisierung des Menschen, Humanisierung der Natur'“.
Serigrafie nach der gleichnamigen Zeichnung Z 459, Auflage ca. 60 Ex. (das Transparentpapier wurde von Dr. Girardet aus West-Berlin organisiert).
Wehrdienstverweigerer Tobias Tetzner
Tobias Tetzner arbeitet im Institut ‚Manfred von Ardenne‚ Dresden.
Bis 1984 als Spezialmechaniker für Vakuumtechnik (Elektronenstrahlröhre u.a.)
Verweigerung des Grundwehrdienstes bei der NVA (Nationale Volksarmee der DDR).
1983
Entlassung Gunar Barthel
10 Jahre galerie oben
Die Kunstaktion – Kunst als Produktivkraft – mit H. J. Schulze und das Künstlerfest „10 Jahre galerie oben“ in Adelsberg finden statt.
Gunar Barthel wird in der Folge vom Stadtrat für Kultur (Gen. Ernst Uschpilkat) in das Rathaus von Karl-Marx-Stadt zitiert, und ihm wird seine Entlassung mitgeteilt.
STASI-Bericht
von IM – Frank Beyer – vom 6.10.83
"Am 5.10.83 ....BARTHEL wurde nun endgueltig aus seiner Funktion entlassen....Das Auftreten von MORGNER und RANFT verfolgte den Zweck, die Entscheidung rueckgaengig zu machen, bzw. 'strafmildernde Umstaende' in die Diskussion einzubringen. BARTHEL wurden im Ueberleitungsvertrag Funktionen in den Gedenkstaetten, im Buero Bildende Kunst und in der Stadt- und Bezirksbibliothek angeboten..."
STASI-Bandabschrift
IM – Frank Koerner, v. 14.10.83
" ... BARTHEL hat mit Dr. Werner in Berlin telefoniert. Dr. (Klaus) Werner hatte zu diesem Zeitpunkt ....einen Brief geschrieben, in dem er seine Fotoausstellung für den 19.10.83 wegen der Disziplinarmaßnahme zurückzieht ... Waehrend des Gespraechs bei BARTHEL am Donnerstag kam STEFFEN VOLMER vorbei ... und uebergab BARTHEL eine Anschrift. Es muß sich hierbei um einen Bekannten der Familie VOLMER handeln... Dieses Beispiel der Solidarisierung mit BARTHEL ... macht für mich sichtbar, daß VOLMER immer staerker herangezogen wird..."
STASI-Bandabschrift
IM – Sebastian – v. 19.10.83
"... BARTHEL ... wird auf jeden Fall in eine zweitrangige Position gesetzt. Seine Mutter, die jetzt als Verkaeuferin in der Galerie arbeitet, soll pro forma die Galerie leiten...Tatsaechlich wird er die Galerie weiterfuehren, ohne als Person in Erscheinung zu treten. Es sei aber nicht sicher, daß diese Vorstellung aufgeht. ... Am 18.10.83 ... traf ich auf Hanna Reichel (die Siebdruckerin der Galerie) ... Sie bezeichnet es als einen Schachzug der Stasi, um einen unliebsamen Mann wie BARTHEL auszuschalten. ..."
STASI-Bericht
v. 27.10.83
"....Als Begruendung wurde angegeben, daß Barthel sowohl in dienstlicher als auch privater Hinsicht zu viele Fehltritte geleistet habe. Darueber habe im Rathaus eine ganze Liste vorgelegen. Als Beispiel sei er mehrfach wegen zu lauter Musik in seiner Wohnung gewarnt worden... Als weiteres wurde der Kuenstlertreff (gemeint ist der Kuensterlclub MARTA) angefuehrt, bei dem groeßere Maengel bezueglich der Anmeldung festgestellt wurden. ... Die dem BARTHEL angebotenen Stellen, wie z.b. stellvertretender Leiter des Museums am Theaterplatz u.ae. lehnte er in ueberheblicher Art und Weise ab...."
STASI-Bericht
IM – FM – v. 23.11.83
"Am 16.11.83 teilte Barthel mir mit: Ich bin zwar nicht mehr Galerieleiter, sondern kuenstlerisch wissenschaftlicher Mitarbeiter, aber die Arbeit mache ich wie vorher. Einen Galerieleiter gibt es nicht mehr. Ich hatte den Eindruck, daß er seinen Erfolg richtig auskostet … In einem Gespraech mit ? sagte dieser, wir brauchen da nichts weiter machen, der Barthel wird sich in einem halben Jahr schon das Genick brechen…."
Morgner schreibt über Barthel
Michael Morgner schreibt in einem Brief an Willi Sitte, Präsident des Verbandes Bildernder Künstler der DDR:
"Herr Barthel hat in den 4 Jahren seiner Tätigkeit viel mehr als seine Arbeit getan, er hat praktisch für die Galerie gelebt, das werden Ihnen die vielen Künstler, die in dieser Zeit bei uns ausgestellt haben, bestätigen können...Ich bitte Sie deshalb, einige besänftigende Worte mit den zuständigen Stellen in Karl-Marx-Stadt zu sprechen." (Quelle: Archiv Renate Barthel)
1984
Renate Barthel – immer in Bewegung für die Kunst
Künstler fotografieren – fotografierte Künstler
Zusammen mit der Galerie Mitte Dresden (Gabriele Muschter) Ausstellung ‚Künstler fotografieren – fotografierte Künstler‚ (Konzeption Dr. Klaus Werner).
Morgner
Gunar Barthel organisiert seine erste Ausstellung mit Werken von Michael Morgner + Katalog (Texte Gunar Barthel + Dr. Klaus Werner).
Gründung Musikband
Tobias Tetzner gründet mit Freunden die experimentelle Musik-Band: Haus-Musik + Mescalito + B.I.G. (Brühlsche Improvisationsgemeinschaft).
Zahlreiche Auftritte in der DDR, 1990 Produktion einer LP mit Mescalito und einer CD (Cover von Gregor-Torsten Kozik)
Tetzner + Hähner-Springmühl + Hartzsch + Claus
Tobias Tetzner lernt Klaus Hähner-Springmühl und Erich-Wolfgang Hartzsch bei einer Performance in der Studentengemeinde Karl-Marx-Stadt kennen, später gemeinsame Performances.
Z.B. 1987 in der galerie oben, 1988 in der Kreuz-Kirche Karl-Marx-Stadt, 1991 Bremen Fotoforum, 1992 Wrozlaw Osteuropäisches Fotoforum.
Tetzner lernt Claus kennen.
1985
Auktionen in der galerie oben
Strawalde-Ausstellung
STRAWALDE – Bilder und Zeichnung
Ausstellung mit Katalog (Redaktion und Text: Gunar Barthel)
Im Herbst 1985 verdichten sich die Anzeichen, dass Gunar Barthel erneut entfernt werden soll. Später erfährt er:
Aus Auskunftsbericht der STASI
Abt. XX.7 vom 22.8.1985
"Ziel ist die - Verdraengung des Verdaechtigen aus der Leitung der galerie oben und weitere Einschraenkung seiner feindlich negativen Taetigkeit.... Die Mutter des Barthel arbeitet in der galerie oben... Der Vater der B. wurde 1953 zu 4 Jahren Haft (Hetze) verurteilt...Die Barthel lehnte die inoffizielle Mitarbeit mit dem MfS ab... Barthel informiert sich ausnahmslos durch Massenmedien der BRD. Er sympatisiert mit den konterrevolutionaeren Haltungen solcher Feinde der DDR wie Wolf Biermann, Rainer Kunze und Rudolf Bahro. B. beschaeftigt sich mit Bahros Kritik am realen Sozialismus und erkannte deren Inhalt in ihrer Grundaussage als richtig an. ... B, war im Besitz antisozialistischer Literatur des Dissidenten Alexander SOLSCHENYZIN 'Krebsstation' und 'Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitzsch' "
Die Künstlerclubs
1986
Tobias Tetzner – galerie oben
Tobias Tetzner wird von Gunar Barthel in der der galerie oben angestellt.
Thomas Ranft erhält vom Vorstand der Künstlergenossenschaft den Auftrag, die Personalakten von T. Tetzner einzusehen, sein Kommentar:
„… ein Pfarrerssohn in der galerie oben kann doch nur gut sein…“.
T. Ranft
Treffpunkte der Andersdenkenden
Tobias Tetzner ist Mitbegründer des ersten Jazzclubs ‚Fuchsbau‚ und des ersten Nachtcafes in der Kreuz-Kirche als Treffpunkt für Andersdenkende mit Lesungen und Performances:
U.a. Auftritte der Kartoffelschälmaschine mit Klaus Hähner-Springmühl und Erich-Wolfgang Hartzsch. In Karl-Marx-Stadt, Mitarbeit in der AG ‚Offene Kirche‚.
Tobias Tetzner ist Mitorganisator des jährlichen ‚Sommer-Festes‘ in der Kreuz Kirche Karl-Marx-Stadt, u.a. Aufführungen wie der Performance von Klaus Hähner-Springmühl ‚Stuhl zersägen‘ und die ersten Ausstellungen von Olaf und Carsten Nicolai.
Überblicksausstellung Uhlig
Gunar Barthel zeigt seine erste Überblicksausstellung mit Werken von Max Uhlig.
Aufnahme in den Verband Bildender Künstler
Nach Vorlage der bisherigen Publikationen, u.a. zu Gerhard Altenbourg, Carlfriedrich Claus, Klaus Hähner-Springmühl, Horst Sagert, STRAWALDE, Gregor-Torsten Schade, Michael Morgner, Claus Weidensdorfer wird Gunar Barthel in den Verband Bildender Künstker als Kunstwissenschaftler aufgenommen (Bürgen: Dr. Werner Schmidt und Dr. Klaus Werner).
Dr. Klaus Werner, ehemaliger Leiter der Galerie Arcade in Ost-Berlin, jetzt freischaffender Kunsthistoriker, und Dr. Werner Schmidt, Direktor des Kupferstichkabinetts Dresden).
Junge Fotografen der achtziger Jahre
Fotografieausstellung + Katalog zus. mit Galerie Mitte, Dresden (mit VA, beigelegte Fotografien, Texte Dr. Klaus Werner, Gabriele Muschter und Statements verschiedener Fotografen der DDR).
1987
Ausstellung Klaus Hähner-Springmühl
(mit Katalog, Text: Gunar Barthel
Gunar Barthel im Katalog, Masse 80 kg
'Klaus Hähner-Springmühl ist jedes Mittel recht, weil ihm alles Kunst ist... es ist eine Haltung, die ohne Ruecksichten auf Vorsichten agiert... er sendet sehr absichtliche Signale gegen gesaeuberte Kunstausuebung... der Hang zum Gesamtkunstwerk bestimmt eine Kunst-Haltung, die sich nicht scheut, Erlebtes vor Erdachtes zu setzen, die den Abstand zwischen Kunst und Leben so gering wie moeglich halten will und die Sprache so einfach und - unkuenstlerisch - wie moeglich... Das ist ein Angriff von zwei Seiten: auf unser Sehen und auf unser Denken....mitunter bis zur abstossenden Faktizität vorangetrieben... Die Art, sich spielerisch-ernst zwischen Wirklichkeit und Inszenierung zu bewegen ....hat HAEHNER-SPRINGMUEHL zum Anreger für zahlreiche juengere Kuenstler werden lassen.'
Ankunft im Westen
Ausreisenatrag
Zahlreiche Aktivitäten der galerie oben werden von den Staatsorganen eingeschränkt oder verboten. Daraufhin stellt Gunar Barthel, zusammen mit seiner Frau Heidrun und seiner Mutter einen Ausreiseantrag, der bereits nach einem Monat genehmigt wird.
Abschiebung
Am 3.10. (heute Nationalfeiertag) wird Gunar Barthel innerhalb von drei Tagen zusammen mit seiner Frau Heidrun und seiner Mutter aus der DDR abgeschoben.
Bremen – Arbeit in Museen und Galerien
Die Familie Barthel wird von Renate Barthels Bruder und dessen Freunden in Bremen aufgenommen und unterstützt.
Gunar Barthel lernt Wolfgang Stemmer (Direktor Museum für Fotografie und Zeitkunst + Fotoforum Bremen) und Uwe Michael (Galerie und Kunsthandel Michael) kennen.
Beide bieten sofort Renate, Heidrun und Gunar Barthel die Möglichkeit, in verschiedenen Galerien mitzuarbeiten.
Der westliche Kunstmarkt in Betrieb
Gunar Barthel arbeitet im Fotoforum Bremen, der Remberti-Galerie, in der Kunsthalle Bremen und für das Museum für Fotografie und Zeitkunst, hier kann Barthel an zahlreichen Ausstellungen, Katalogen und Publikationen mitarbeiten.
Er reist viel, besucht zahlreiche Galerien und Kunstmessen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden.
Ein Text von Gunar Barthel zu Carlfriedrich Claus für die X. Kunstausstellung, Dresden (3.10.1987-3.4.1988), wird trotz seiner bereits erfolgten Ausreise noch in der DDR gedruckt.
Zurückgelassene Kunstwerke
Steffen Volmer und Klaus Süß kümmern sich um den von Gunar Barthel in der DDR zurückgelassenen Hausrat und die Kunstwerke (über 1 Jahr später gelangen diese auch tatsächlich nach Bremen).
1988
In Bremen kann Gunar Barthel Ausstellungen für Galerien und Museen realisieren, u.a. von Piero Dorazio, Gisele Freund, Florian Köhler, Helge Leiberg, Günther Ücker, Weegee.
Publikationen
Gunar Barthel Mitarbeit an dem Buch ‚Stationen eines Weges – Dokumentation zur Kunst und Kunstpolitik der DDR 1945-1988‘, Nishen-Verlag, 1988, hrsg. von Eckart Gillen.
Von den Exemplaren mit dieser Abbildung auf der Rückseite existieren nur wenige, da auf Druck des Staatlichen Kunsthandels der DDR eine andere Rückseite in der Endauflage verwendet werden musste (Abb. v. Wolfgang Matthäuer).
Remberti Galerie, Bremen
Ausstellung Helge Leiberg
in der Remberti Galerie in Bremen.
Realisierung der Ausstellung,
Texte und Einladung von Gunar Barthel.
Gunar Barthel schreibt Biographien, Artikel, Pressetexte, arbeitet mit an Publikationen zur Kunst in der DDR (Texte u.a. über die Galerie eigen+art in Leipzig, über Andreas Feininger, Giselle Freund, Franz Radziwill, Thomas Niggl, Florian Köhler, Helge Leiberg, Piero Dorazio, Günther Ücker, die Gruppe ZEN 49)
Gunar Barthel schreibt einen Text über Klaus Hähner-Springmühl + Ralf-Rainer Wasse in: ‚Niemandsland‘ Jahrgang 2/1988, hrsg. v. Eckhart Gillen.
1989
Durch Vermittlung eines Jugendfreundes erhält Gunar Barthel das Angebot, einen bereits seit ungefähr 25 Jahre laufenden Mietvertrag zu übernehmen: Eine Ladengalerie in der Fasanenstrasse 12 – im Kunstzentrum des alten West-Berlins.
Gründung der galerie fasanenstrasse 12
Sept. 1989 Gründung der galerie fasanenstrasse 12 GmbH mit 3 Partnern in West-Berlin (1990 Umbenennung in Galerie Gunar Barthel)
Zur Einstiegsfinanzierung verkauft Gunar Barthel seine Jugenstil-Möbel und seine, in der DDR entstandene Kunstsammlung zur klassischen Moderne, u.a. Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Klinger, Käthe Kollwitz.
Im Sommer fährt Gunar Barthel von Bremen nach West-Berlin.
Erste Ausstellung galerie fasanenstrasse 12
Am 20.10.1989 – drei Wochen vor dem Mauerfall wird die erste Ausstellung in der eigenen Galerie in West-Berlin eröffnet:
Die Retrospektive der Künstlergruppe KOLLEKTIV HERZOGSTRASSE 1976-1981, München, Eröffnung durch Ottmar Bergmann, Berlin.
Aus West-Deutschland kommen Helmut Sturm, Thomas Niggl, Heiko Herrmann, DIRI, Hans-Matthäus Bachmayer. Es werden fast alle Werke der Ausstelllung verkauft.
Wekstattgespräch
Während der Ausstellung findet am 23.10.89 ein Werkstattgespräch zu kollektiven Arbeitsweisen unter Leitung von Ottmar Bergmann mit den Künstlern statt (Tonband-Mitschnitt Archiv Renate Barthel).
Gunar Barthel führt ein neues Faltblatt Prinzip ein.
(Einladung, Informationsfaltblatt und Plakat in einem: Einzel- und Gruppenbiographien, Textauszüge aus verschiedenen Katalogen).
Geschäftsführer galerie oben – Tobias Tetzner
Tobias Tetzner wird ab April 1989 Geschäftsführer der galerie oben.
1992 Liquidation der galerie oben eGmbH durch den Vorstandsvorsitzenden Uwe Bullmann.
Grenzöffnung
Noch während der ersten Ausstellung demonstrieren am Abend des 9. November die Ost-Berliner. (Gunar Barthel erlebt die Grenzöffnung zunächst am S-Bahnhof Friedrichstrasse, dann spätnachts am Grenzübergang Prinzenstrasse.)
Am 10. 11. (und in den folgenden Tagen) besuchen zahlreiche Freunde und Künstler aus der DDR die galerie fasanenstrasse 12.
Gunar Barthel darf, als Ausgebürgerter, erst Weihnachten 1989 wieder in die DDR einreisen. Dort trifft er sich aber sofort mit seinen ehemaligen Künstler(freunden) und vereinbart die zukünftige Zusammenarbeit auf dem westlichen Kunstmarkt.
Zweite Ausstellung: Joseph Beuys
11.12.89 – 09.01.90
Gunar Barthel lernt viele westdeutsche Sammler kennen; aus der Ausstellung wird ein Großteil der Werke verkauft, u.a. erwirbt Dr. Salzmann für die Kunsthalle Bremen eine grössere Werkgruppe.
Wiedersehen Barthel + Tetzner
Nach der Ausreise Gunar Barthels 1987 sehen sich Gunar Barthel und Tobias Tetzner jetzt wieder.
1990
Ab 1.1.1990 Umbenennung in GALERIE GUNAR BARTHEL BERLIN.
Die dritte Ausstellung: Künstler aus Dresden
(u.a. A.R. Penck, Max Uhlig, Hermann Glöckner, Eberhard Göschel, Willy Wolff).
Die New Yorker Sammlerin und Kunstberaterin Celia Ascher kauft 3 Werke von Hermann Glöckner (für die Rickless Collection, Los Angeles, deren Werke sich u.a. im MOMA (Museum of Modern Art) und im Louisiana Museum Kopenhagen, Humlebaek, befinden).
Kooperation von Gunar Barthel und Tobias Tetzner bei auswärtigen Ausstellungsprojekten, Kunstmessen (Doppelstände), Katalogprojekten, die meisten Künstler werden von beiden Galeristen betreut.
Westdeutsche Künstler in der DDR
Im Februar 1990 wird die erste Ausstellung westdeutscher Künstler in der Wende-Zeit gezeigt:
KOLLEKTIV HERZOGSTRASSE in der galerie oben.
Eröffnung der Ausstellung durch Gunar Barthel:
Archiv und Kunst
In der Wendezeit erwirbt Gunar Barthel aus ost- und westdeutschen Sammlungen DDR-Kunst und Archivmaterial (u.a. von Gerhard Altenbourg, Carlfriedrich Claus, Hermann Glöckner und A.R. Penck).
Erste Messebeteiligung
Im September erste Messebeteiligung, die Frankfurter Buchmesse 1990.
Erster ost- und westdeutscher Gemeinschaftsstand.
Wiedervereinigung
Am 3. 10. 1990 Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland.
Geplante Projekte | Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 <Die galerie oben und die Folgen>
Ausstellungen – in unseren Galerien (Chemnitz, Berlin und Köln)